
Öffentlicher Vortrag: Organspende
- Text und Bild: Daniel Hinnen
- Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen
Im Asana Spital Menziken fand am Donnerstagabend, 13. März, ein spannender Vortrag über die Organspende mit dem Fokusthema Widerspruchsregelung statt. Privatdozent Dr. Franz Immer, Direktor Swisstransplant, Facharzt für Herzchirurgie FMH, informierte die Besuchenden über dieses wichtige Thema. Zudem erzählte Mónica Laganà-Celho von ihrer Erfahrung als Lungentransplantierte.
Am 13. März um 19.30 Uhr fand im Asana Spital Menziken ein öffentlicher Vortrag zum Thema Organspende unter dem Titel «Ich lebe jetzt – ich entscheide jetzt» statt. Der Schwerpunkt des Abends lag auf der Widerspruchsregelung, einer bedeutenden Gesetzesänderung, die in den kommenden Jahren in Kraft treten soll. Geschäftsleiter Hans-Peter Wyss, Leiter des Departements Pflege & MTTD, eröffnete den Abend und begrüsste die zahlreich erschienenen Gäste. Anschliessend übergab er das Wort an Privatdozent Dr. Franz Immer, Direktor von Swisstransplant und Facharzt für Herzchirurgie FMH. In seinem Vortrag informierte er umfassend über die aktuelle und zukünftige Regelung zur Organspende. Er erläuterte, dass das Schweizer Stimmvolk am 15. Mai 2022 der Widerspruchsregelung zugestimmt hat. Diese sieht vor, dass Menschen nach ihrem Tod automatisch als Organspender gelten, es sei denn, sie haben zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen.
Aufgrund dieser Gesetzesänderung passte der Bundesrat das Verordnungsrecht an und führte vom 1. Mai bis zum 21. August 2024 eine Vernehmlassung durch. Die eingegangenen Stellungnahmen werden derzeit ausgewertet. Die neue Regelung kann jedoch frühestens 2026 eingeführt werden, da noch zahlreiche Umsetzungsdetails im Verordnungsrecht geklärt, ein nationales Register aufgebaut und eine breit angelegte Informationskampagne durchgeführt werden müssen. Bis dahin bleibt es umso wichtiger, das Thema Organspende offen zu diskutieren. Dabei gibt es drei wesentliche Gründe, warum eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema entscheidend ist: Erstens aus Eigenverantwortung, denn jeder sollte selbst bestimmen, was mit seinem Körper nach dem Tod geschieht. Zweitens, um den Angehörigen eine schwere Entscheidung abzunehmen, indem der persönliche Wille klar dokumentiert ist. Drittens, um Leben zu retten, da viele Menschen dringend auf ein Spenderorgan warten.
Nach dem informativen und dennoch mit einer Prise Humor angereicherten Vortrag folgte ein bewegender Erfahrungsbericht. Mónica Laganà-Celho, eine Lungentransplantierte, teilte im Gespräch mit Hans-Peter Wyss ihre persönliche Geschichte und schilderte, wie die Organspende ihr eine zweite Lebenschance ermöglichte. Zum Abschluss waren alle zu einem gemütlichen Austausch bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Der Abend bot wertvolle Informationen und Anregungen zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende.
Eine Bildergalerie finden Sie auf unserer Facebookseite.
Anzeige
Dorfheftli-Abo
Sie wohnen ausserhalb des Dorfheftligebiets oder möchten das Dorfheftli verschenken?
Kein Problem mit dem Dorfheftli-Abo!