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Veröffentlicht 01. November 2024

D' Chatz im Sack …

Hätten Sie's gewusst?

… oder: I han e Moudi.

enshittification2(Bild: Horology Hands auf Unsplash)

 

feusibaer

Manchmal lohnt es sich, nicht allzu fest in die Ferne zu schweifen und auch mal einen Blick ins Dorfheftli-Archiv zu werfen. Insbesondere die Schwiizerdüütsch-Artikel des 2018 leider verstorbenen Franz «Feusi» Feuerhuber bringen einen zum Schmunzeln, Nachdenken und manchmal auch herzhaft zum Lachen.

Eine weitere dieser Perlen haben wir für Sie herausgepickt:

D’Chatz im Sack choufe

Wenn man etwas kauft, ohne es vorher gesehen oder geprüft zu haben, wenn man sich auf etwas Unbekanntes einlässt, dann «chouft mer d’Chatz im Sack». Gehen wir gemeinsam ein paar hundert Jahre zurück auf einen Markt im Mittelalter. Alten Marktordnungen zufolge durften bereits geschlachtete Kaninchen nur mit Kopf oder Pfoten verkauft werden, weil sie sonst nicht oder nur schwer von Katzen zu unterscheiden waren. So erlebte wohl damals manch ein unaufmerksamer Käufer eine böse Überraschung, wenn statt des Kaninchens eine Katze im Sack war. Das Gegenteil, «d’Chatz us’em Sack loh», wenn das Geheimnis, was da im Sack ist, offenbart wird.

D‘Chatz
Die Sprachforschung nimmt an, dass sich das Wort Katze von «kadiz» aus dem nordafrikanischen Nubien ableitet. Die Kelten hätten dann dieses Wort für den Mäusefänger mit in den nordischen Sprachgebrauch übernommen und eingeführt. Exakt nachzuvollziehen ist die Herkunft des Wortes aber nicht mehr. Eine andere Geschichte erzählt, es bezieht sich auf den germanischen Begriff «katt», was eine Krümmung bedeutet und so wäre also die Katze, das Tier mit dem krummen Rücken.

En Maudi
Ein «Mauder oder Moudi» ist ein älterer, eher wohlbeleibter, grosser Kater, der durchaus etwas mürrisch in seiner Art ist. Er wird nicht gerne gestört und lässt uns das auch sofort wissen, indem er uns mit einem tiefen und vorwurfsvollen «moauuu» bestraft. Er schleicht auch gerne in der Küche herum und gibt uns in der gleichen Tonlage zu verstehen, etwas zu Essen wäre jetzt durchaus angebracht. Irgendwie hat man das Gefühl, der «Maouudi» reklamiert unzufrieden den ganzen Tag. Tja, der Ton gibt ihm den Namen.

Ein «Chuchimauder» ist ein spöttischer Ausdruck für jemanden, der vor dem Essen in die Küche schleicht, um zu sehen, was es geben könnte und da und dort ein kleines Probiererchen erhascht, ganz ähnlich einem «Maudi», hoffentlich ohne Ton.

Es Büsi und en Busle
«Jöhh, isch das es härzigs Büseli», ein junges Kätzchen und wer kann zu einem so süssen Wollknäuel ein anderes Wort als ein flauschiges «Büseli» verwenden. Der alte Wortstamm «büs» steckt dahinter, womit etwas wolliges, weiches gemeint ist, und wenn der neue Winterpullover nach ein paar Mal waschen, die ersten «Busle», Fuseln, zeigt, so ist das zwar ärgerlich und doch immer noch wollig und weich.

Etwas anders verhält es sich mit dem Begriff «Busle». «Chumm, bus bus» oder ein eher zischendes «bss-bss» lockt unsere Katzen zu uns und wenn natürlich dann gerade noch, so ganz per Zufall, ein feines Essen bereitsteht, werden wir ganz bestimmt zur Lieblingskatze unserer «Busle» gekürt.

«En Röi’u oder Röiel isch jo en Kater, wo so mit komische Tön und ehnder schreiend ums Huus ume‘schliicht, uf der Suechi nach’enem nätte Chatzefroueli. Ich be jo scho froh, isch das be öis Mönsche ned ganz e so uus’geprägt, das wär ou amigs en Meis im Dorf.»

Die Herkunft des Wortes Katzensee hat nichts mit einer Katze zu tun. Der See wurde im 6. oder 7. Jahrhundert n. Chr. nach einem Alemannen namens Hatto benannt. Mit der Zeit verschob sich das «H» zu einem «K», und das Gewässer wurde so zum Katto-, dann zum Katten- und schliesslich zum Katzensee (Anm. d. Red.: und bei der Raststätte zum Büsisee!).


katzensee(Bild: Screenshot Google Maps)

Und übrigens …

Katzen sind die mit Abstand beliebtesten Haustiere in der Schweiz. Stand 2022: Über 1,8 Millionen Katzen, gefolgt von 850 000 Aquarienfischen und 540 000 Hunden, bilden zusammen die Top 3 der am meisten verbreiteten Haustiere (Quelle: statista.com).

 

… das hani wörkli ned gwösst!

 

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