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Veröffentlicht 21. Februar 2025

Der Homberg-Vulkan …

Hätten Sie's gewusst?

… existiert zum Glück nicht!

homberg vulkanNur ein KI-generiertes Bild: Vulkanausbruch am Homberg (Originalbild: Reto Fuchs)

Auch in der Vergangenheit lassen sich in Gebiet der heutigen Schweiz keine vulkanischen Aktivitäten nachweisen, obwohl im Bereich der Alpen zwei Kontinentalplatten aufeinandertreffen, was Vulkanismus eigentlich begünstigen würde. Ganz anders in unseren Nachbarländern im Westen, Norden und Süden: Während in Deutschland und Frankreich nur noch erloschene oder schlafende Vulkane auszumachen sind, brodelt es bei unserem südlichen Nachbarn teilweise gewaltig. Vor allem im Gebiet um Neapel und Sizilien sind einige Vulkane aktiv (Ätna, Stromboli, Campi Flegrei). Vor allem letzterer bereitet den Forschern infolge der aktuellen Aktivitäten zunehmend Sorgen. Ein Ausbruch der Campi Flegrei hätte für die dicht besiedelte Region Neapel verheerende Folgen, bei einem grossen Ausbruch wären die Folgen auch weltweit spürbar.

Noch weiter südlich, im Gebiet um die griechischen Inseln Santorini und Amorgos, werden zurzeit auffällig viele Erdbeben registriert. Ob diese Beben Vorboten eines grossen Bebens darstellen, oder ob sich die Situation wieder beruhigt, lässt sich im Moment nicht vorhersehen. Ein weiteres mögliches Szenario wäre, dass der zwischen den Inseln liegende Unterwasservulkan Kolumbos kurz vor einem Ausbruch stehen könnte. 

griechenlandÜber 350 Beben innerhalb von 24 Stunden am 5. Februar (Bild: Screenshot www.volcanodiscovery.com)

1816: Das Jahr ohne Sommer

Dass Vulkanausbrüche auch katastrophale globale Folgen nach sich ziehen können, zeigte sich nach dem Ausbruch des Tambora in Indonesien am 5. April 1815. Unvorstellbare 140 Milliarden Tonnen vulkanisches Material wurden ausgestossen, die kleinsten Partikel reichten bis in die Stratosphäre und verteilten in der Folge über den gesamten Erdball. Die daraus resultierende Verdunkelung der Sonne führe vor allem in Nordamerika und Westeuropa zu einem markanten Temperaturrückgang.

In Aarau soll es im Juli 1816 während 28 Tagen geregnet haben, schweizweit schneite es mindestens einmal pro Monat bis auf 800 m herunter, am 2. und 30. Juli sogar bis ins Flachland. Die daraus resultierende Missernte führte zu Hungersnöten, vor allem in der Zentralschweiz. 

Nicht erloschen, sondern noch immer aktiv

Die Vulkane in der Eifel südwestlich von Köln galten lange Zeit als erloschen, der letzte grosse Ausbruch des Laacher-See-Vulkans liegt rund 11 000 Jahre zurück und soll wesentlich stärker gewesen sein als der Ausbruch des Vesuvs, der 79 n. Chr. Pompeji verwüstet hat. Weite Teile Europas waren nach dem Ausbruch in der Eifel unter einer meterhohen Ascheschicht begraben, in der Schweiz im Millimeter- bis Zentimeterbereich.

In letzter Zeit wurde jedoch eine deutliche Zunahme der aufsteigenden Gasblasen im Laacher See festgestellt. Ein Hinweis darauf, dass sich in der Magmakammer unter dem See etwas tut und sich diese wieder füllen könnte. Wissenschaftler geben jedoch Entwarnung: Bis sich die Kammer so weit gefüllt hat, dass eine Eruption unmittelbar bevorsteht, dauert es wohl noch ein paar 10 000 Jahre – zum Glück!

 

Quellen und weiterführende Informationen:
Volcano Discovery
ARD
watson
Earth System Knowledge Platform
Akademie der Naturwissenschaften CH
Luzerner Zeitung
SRF

 

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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