Der mit dem Rind tanzt …
Hättens Sie's gewusst?
… oder: Wandern mit Hund.
(Bild: Margaux Quercy auf Unsplash)
Wenn Sie selber einen Vierbeiner besitzen und schon in den Bergen mit ihm unterwegs waren, kennen Sie wahrscheinlich die manchmal heiklen Situationen, wenn man anderen Tieren begegnet. Die Leinenkläffer, die beim Anblick eines Artgenossen sofort losbellen, in die Leine springen und sich dabei fast selbst erwürgen, lassen wir mal aussen vor …
Kühe
Immer wieder liest man in den Zeitungen und Newsportalen von Zwischenfällen mit Hunden und Kühen auf der Weide, die teilweise tragisch enden. So ist es nicht verwunderlich, dass einem ein mulmiges Gefühl beschleicht, wenn der Wanderweg tatsächlich mitten durch eine Kuhweide führt, ohne Weidezaun oder sonstige Schutzvorkehrungen. Zugegeben, auch der Fuchs hatte ein flaues Gefühl im Magen, als auf einer Bergwanderung der Weg nur wenige Meter an wiederkäuenden Kühen vorbeiführte. Die Tiere zeigten sich jedoch erstaunlich tiefenentspannt, waren sie doch offensichtlich mit Kaubewegungen beschäftigt.
Etwas weiter oben dann eine neue Weide mit jungen Rindern, ebenfalls ohne Weidezaun als Abgrenzung zum Wanderweg. Kaum war die Weide betreten, weckte dies die Aufmerksamkeit der Tiere und gefühlte hundert Tierköpfe drehten sich synchron in unsere Richtung. Es blieb nicht bei den gwundrigen Blicken – ein Tier wollte es offenbar genauer wissen und näherte sich der Wandergruppe mit zügigen Schritten, immer auf den Hund fokussiert. Wenige Meter entfernt begann uns das Rindvieh zu umkreisen, machte Luftsprünge und näherte sich auf eine äusserst ungemütliche Distanz. Glücklicherweise war das rettende Gatter nur ein paar Schritte entfernt, und so konnte sich die erschreckte Gruppe zügig in Sicherheit bringen.
Es liegt auf der Hand, dass danach eine andere Wanderroute gefunden werden musste, ohne Kuhweiden! Die gab es zwar, bedeutete aber einen Umweg von etwa eineinhalb Stunden und zu allem Übel begann es auch noch wie aus Kübeln zu schütten. Murphy hatte wieder einmal mit voller Wucht zugeschlagen …
Schutzhunde
Hund oder Wolf? Aus Sicht eines Herden-Schutzhundes macht das offenbar keinen grossen Unterschied. Pflichtbewusst wie die Tiere sind, schlagen sie sofort Alarm, wenn sich ein einigermassen grosser Hund (der Rehpinscher hat für einmal Glück!) sich der Schafherde nähert. Zum Glück eingezäunt und mit einem elektrischen Viehhüter gesichert, trotzdem ein spezieller Anblick, wenn sich der wahrscheinlich etwa 60 Kilo schwere Brocken in Bewegung setzt und sich mit voll Karacho und bellend quer über die ganze Weide nähert. Also Tempoverschärfung bei den Füchsen mit Hund und schnell um den nächsten Hoger.
Herdenschutz-Karte
Wer sich auf der nächsten Bergwanderung die Schrecksekunden ersparen möchte, tut gut daran, sich vorgängig zu informieren, ob die geplante Route durch ein Gebiet mit Herdenschutzhunden führt. Dies ist ganz einfach auf der Online-Karte von Herdenschutz Schweiz möglich:
Quelle und weiterführende Informationen:
… das hani wörkli ned gwösst!
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