Het's jetzt bletzt?
Hätten Sie's gewusst?
… oder nor Wätterlüchte?
Da braut sich was zusammen. (Bild: Reto Fuchs)
Langsam, aber sicher nähern wir uns wieder der wärmsten Jahreszeit! Die langfristigen Prognosen der Meteorologen und auch die Vorhersagen der Wätterschmöcker tendieren zu einem trockenen und heissen Sommer, gewisse Modelle deuten sogar auf einen Rekordsommer hin. Und mit dem Anstieg der Energie in der Atmosphäre steigt bekanntlich auch das Gewitterrisiko.
Blitz ohne Donner?
Ist ein Gewitter im Anmarsch und noch weit entfernt, hört man den Donner aufgrund der grossen Distanz noch nicht, die Reflexionen der Blitze an den Wolken sind jedoch bereits von weitem sichtbar, insbesondere nachts – Wetterleuchten eben. Erst mit dem Näherkommen der Gewitterfront wird auch das Rumpeln des Donners langsam hörbar. Spätestens dann will der Fuchs natürlich wissen, wo sich die Zelle befindet und wie sie sich weiterbewegt. Nicht nur wegen des Naturschauspiels – je nach Stärke des Gewitters würde möglicherweise auch bald das Telefon klingeln, wenn der eine oder andere Keller «nasse Füsse» bekommt …
Blitzortung
Normalerweise schaut sich der Fuchs zuerst den Niederschlagsradar an, der in den meisten Wetter-Apps auch die mögliche Zugbahn der Niederschläge vorausberechnet. Ebenso aussagekräftig sind die Karten mit den gemessenen Blitzen. Diese Messdaten können zwar nicht in die Zukunft schauen, die weitere Entwicklung eines Gewitters kann jedoch gut mitverfolgt werden.
Für den Potz-Fuchs-Beitrag braucht es natürlich noch ein aussagekräftiges Bild zur Blitzortung. Wenn aber wie in diesem Fall der Text an einem Vormittag entsteht, wird es schwierig mit einem entsprechenden «Blitz-Bild» aus unserer Gegend, da die Gewitterbildung meistens dem Tagesgang folgt und erst am Nachmittag oder am Abend die ersten Zellen entstehen. Also schnell ein Blick über den Tellerrand – in diesem Fall über den grossen Teich – und hopplaschorsch, da tut sich was!
Riesige Gewitterfront (ca. 1000 km lang!) über den grossen Seen USA–Kanada, je dunkler die Färbung, desto älter die Messung (Bild: Screenshot blitzortung.org)
Dazu das passende Niederschlagsbild:
Niederschlagsradar (Bild: Screenshot accuweather.com). Der Ort «Thunder Bay» im Nordwesten dürfte seinen Namen nicht von ungefähr haben …
Tatsächlich wurde vom amerikanischen und kanadischen Wetterdienst eine Warnung (severe thunderstorms / heavy rain) für die betroffenen Regionen ausgegeben.
Gewitter-Warnstufen in der Schweiz
(Quelle: MeteoSchweiz)
Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr)
Es ist mit zur Jahreszeit üblichen Gewittern zu rechnen (keine speziellen Warnungen).
Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr)
Mögliche Auswirkungen |
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Beschreibung Mess- und Prognosewerte | Heftige Gewitter (Gewitterflash; lokal, Vorwarnzeit 0–1 h): 90–120 km/h, 2–4 cm Hagel, 30–50 mm/h |
Gefahrenstufe 4 (erhebliche Gefahr)
Mögliche Auswirkungen |
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Beschreibung Mess- und Prognosewerte | Heftige Gewitter (Gewitterflash; lokal, Vorwarnzeit 0–1 h): >120 km/h, >4 cm Hagel, >50 mm/h |
Gefahrenstufe 5 (sehr grosse Gefahr)
Es werden nur Gewitterwarnungen der Stufe 3 und 4 ausgegeben. Trotz modernster Hilfsmittel und Methoden ist es zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich, heftige Gewitter präzise in ihrer Stärke, in Zeit und Ort über mehrere Stunden im Voraus vorherzusagen und davor zu warnen. 3 Unterscheidungsstufen sind daher wenig sinnvoll.
Quellen und weiterführende Informationen:
blitzortung.org
accuweather.com
MeteoSchweiz
… das hani wörkli ned gwösst!
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