Zum Hauptinhalt springen
Veröffentlicht 28. Juli 2023

Höhenfeuer

Hätten Sie's gewusst?

oder: Nationalfeiertag, Krieg, Hexen und Sonnenwende

roeschtiBild: Cedric Verstraete auf Unsplash

1. August
Als Kinder und Jugendliche konnten wir es jeweils kaum erwarten, dass es am Nationalfeiertag eindunkelte und wir die mit dem mühsam zusammengekratzten Sackgeld gekauften Raketen, Heuler und Vulkane endlich zünden konnten. Die grossen 1.-August-Feuer waren dabei lediglich Nebensache … Mit den Jahren verlor das Feuerwerk viel von seinem Reiz und spätestens der 1. August auf einem Berggipfel mit den weit herum sichtbaren Höhenfeuern hinterliess einen tiefen, bleibenden Eindruck. Woher aber stammt diese Tradition?

Herkunft 
Während die einen Theorien den Ursprung der Winter-/Sommersonnenwende oder der Walpurgisnacht zuordnen, dürfte in unserer Gegend ein anderer Hintergrund massgebend sein und früher für Angst und Schrecken gesorgt haben. Vor allem in kriegerischen Zeiten wurden Höhenfeuer bei den sogenannten Hochwachten entzündet, um eine weithin sichtbare Warnung weiterzugeben, damit allenfalls Truppen zusammengezogen und die Bevölkerung gewarnt werden konnte. Das Hochwachten-Alarmsystem war für seine Zeit sehr schnell, so konnten z. B. im Kanton Zürich alle 23 Hochwachten innert 15 Minuten erreicht werden. Während dem Tag war der Rauch weitherum sichtbar, in der Nacht natürlich das Feuer, und bei Nebel beispielsweise wurden Mörser gezündet.

Flurnamen
Auch heute noch zeugen zahlreiche Ortsbezeichnungen von diesem Alarmsystem: Hochwacht, Chuzen, Hohwacht, Pfannenstiel (die Feuer wurden mit Harzpfannen entfacht), Signal (in französischsprechenden Landesteilen). So auch in unserer Gegend:

hochwachtenBasiskarte: swisstopo, Daten: atlasderschweiz.ch, Grafik: Dorfheftli

  1. Hochwacht, Homberg, Reinach
  2. Hochwacht, Böhler, Unterkulm
  3. Hochwacht, Brünnliberg, Safenwil
  4. Hochwacht, Sälischlössli, Olten
  5. Hochwacht, Wikon
  6. Hochwacht, Gschweich, Schlierbach
  7. Hochwacht, Blosenberg, Beromünster
  8. Hochwacht, Beromünster
  9. Hochwacht, Herlisberg
  10. Hochwacht, Horben, Beinwil Freiamt
  11. Hochwacht, Bettwil
  12. Hochwacht, Rietenberg, Dintikon

rot: historisch belegte Verbindungslinie
gelb: potenzielle Verbindungslinie
(vereinfacht)

Das ganze Dorfheftli-Team wünscht einen wunderschönen Nationalfeiertag, mit oder ohne Höhenfeuer!

 

Quellen:
www.atlasderschweiz.ch
Artikel pilatustoday.ch
Wikipedia

potz fuchs   

… das hani wörkli ned gwösst!

 


Beitrag teilen: