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Veröffentlicht 27. Januar 2023

Waffenlauf

Hätten Sie's gewusst?

«Gring abe u seckle!»*

waffenlaufKurz vor dem Start 2003 (Bild: Thomas Moor)

24,8 km im Lauftempo zurücklegen, dabei noch 280 Höhenmeter bewältigen – für viele von uns wahrscheinlich schon deutlich jenseits des Machbaren … Schon fast unvorstellbar: Zusätzlich beschwert durch einen Rucksack mit aufgepacktem «Bleiföhn» (sprich: Karabiner oder Sturmgewehr), nicht in lockerer Lauf-Wettkampfbekleidung, sondern im Tarnanzug: Waffenlauf! Was auf den ersten Blick als schweizerische Eigenart betrachtet werden könnte, wurde jedoch bereits im antiken Griechenland als Wettkamp ausgetragen. Die Athleten bestritten zu dieser Zeit ihren Lauf jedoch «füdliblutt», nur mit Beinschienen, Helm und Schild ausgestattet. 

Die Geschichte des Waffenlaufsports in der Schweiz beginnt Anfang des letzten Jahrhunderts mit dem ersten Schweizerischen Armee-Gepäckmarsch 1916 in Zürich, der erste Aargauische Waffenlauf in Reinach wurde im Jahr 1944 ausgetragen. Wobei «Aargauisch» streng genommen nicht ganz korrekt ist: Nach der ersten Teilstrecke im Reinacher Moos und dem Aufstieg über Gontenschwil/Schwarzenberg führte die Strecke grösstenteils über Luzerner Boden via Rickenbach, Beromünster und Schwarzenbach durchs Michelsamt. Die Popularität der Waffenläufe erlebte Anfang der 2000er-Jahre einen stetigen Rückgang und so wurde schliesslich 2003 der letzte «Reinacher» ausgetragen. An die glanzvollen Zeiten des Reinacher Waffenlaufs mit allen Tagessiegern erinnert heute eine Gedenktafel an der Heizliegenschaft in Reinach:

waffenlauf tafel

 


 (Fotos: Archiv Thomas Moor)

Weitere Informationen zur Geschichte des Waffenlaufes in der Schweiz finden Sie unter: www.waffenlauf.ch/

* Das Titelzitat – gleichbedeutend mit durchbeissen – stammt natürlich nicht von einem Waffenläufer, sondern von Anita Weyermann: Bronzemedaillengewinnerin an den Weltmeisterschaften 1997 in Athen und bei den Europameisterschaften 1998 in Budapest über 1500 m, Juniorenweltmeisterin auf der 1500- und der 3000-Meter-Distanz.

 

 

potz fuchs   

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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