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Veröffentlicht 05. April 2023

Die halbe Dosis für Lena?

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Lena und Silvan sind nach dem schönen Tag im Schnee so richtig müde und schlafen tief und fest. Dass sie am nächsten Morgen jammernd mit Fieber, Schnupfen und Husten erwachen, damit rechnet niemand. Bei einer solchen Erkältung benutzen Lenas Eltern ihr altbewährtes Fieber- und Schmerzmittel in Pulverform. Die Hälfte der Pulverdosis für die zehnjährige Lena und etwas weniger als die Hälfte für den kleineren sechsjährigen Silvan. Würde das wohl gehen, um das Fieber zu senken und die Kopfschmerzen zu lindern?

Solche und ähnliche Fragen werden uns in der Apotheke regelmässig gestellt. Gerne erklären wir dann, warum Medikamente für Erwachsene fast nie ohne Bedenken für Kinder verwendet werden dürfen.

Die Entwicklung der Kinder erfolgt nicht linear oder in allen Bereichen parallel. In den verschiedenen Lebensabschnitten werden von Natur aus verschiedene Entwicklungsschwerpunkte gesetzt. So entwickeln sich kurz vor der Geburt besonders die Atemwege. Nach der Geburt muss sich der Magen-Darm-Trakt und die Verdauung weiterentwickeln, damit das Kind für das weitere Wachstum in einigen Monaten nicht mehr ausschliesslich auf Muttermilch angewiesen ist. Gerade der Entwicklungsgrad des Magen-Darm-Traktes ist für die Verabreichung, aber auch für die Aufnahme und Ausscheidung von Medikamenten und Wirkstoffen äusserst wichtig. Der Grad der Entwicklung und somit das Entwicklungsalter des Kindes spielt für die Festsetzung von Dosierungen und Verabreichungsart von Medikamenten im Kleinkindalter eine grosse Rolle.

Auch der Stoffwechsel funktioniert in den verschiedenen Lebensabschnitten der Kinder ganz unterschiedlich. Gewisse Arzneistoffe können Kinder nur ganz schwer abbauen und wieder ausscheiden. Deshalb sind einige Wirkstoffe in der Kindermedizin gar nicht erlaubt oder dürfen erst ab einem gewissen Alter eingesetzt werden.

Zusätzlich werden die meisten Medikamente ausschliesslich an Erwachsenen getestet. In der wissenschaftlichen Literatur findet man deshalb wenig Fakten, meist nur Hinweise und Beobachtungen für die Anwendung und die Wirksamkeit bei Kindern.

Es lohnt sich also, sich vor der Anwendung von Medikamenten und Wirkstoffen bei einer Fachperson für Kindermedizin und Kindermedikamente zu erkundigen. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten oder besuchen Sie unsere Kinderapotheke!

Barbara Kursawe, Apothekerin
TopPharm Homberg Apotheke, Beinwil am See



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