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Veröffentlicht 06. September 2023

Unser Gehirn

  • Text: Eing.
  • Bild: holdendrils auf Pixabay
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Das Gehirn ist eines der wichtigsten Organe. Es ist nicht nur für die Steuerung sämtlicher lebensnotwendigen Körperfunktionen verantwortlich, sondern ermöglicht auch das Denken und Erinnern. Darüber hinaus ist es das Zentrum des emotionalen Erlebens.

Für die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit des Gehirns müssen Milliarden Nervenzellen fortlaufend miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Grundsätzlich werden dafür elektrische Impulse verwendet, die auf eine ähnliche Weise arbeiten wie ein modernes Computernetzwerk. Unser Gehirn ist also ein «Wunderwerk».

Was bringt denn Hirntraining?
Lassen sich allgemeine geistige Fähigkeiten wie das Gedächtnis oder das schlussfolgernde Denken gezielt durch spielerische Aufgaben mit oder ohne Computer stärken – so, wie man Muskeln durch Krafttraining aufbaut?

Zwar lässt die Denkleistung bei jedem Menschen mit den Jahren nach. Die Hirnsubstanz schrumpft ganz allgemein, wenn man älter wird, die Weitergabe von Signalen zwischen den Nervenzellen erfolgt zusehends langsamer und das Gehirn wird schlechter durchblutet.

Viele ältere Menschen können sich Daten und Fakten deshalb schlechter einprägen, Zusammenhänge nicht mehr so rasch erfassen und haben grössere Mühe, neues Wissen abzuspeichern. Doch auch wenn die Leistung des Gehirns insgesamt nachlässt, so können auch im Alter noch neue Nervenzellen spriessen, sich neue Verknüpfungen zwischen den Neuronen bilden oder gar manche Areale wieder grösser werden.

Dank dieser neuronalen Plastizität kann man sich auch als älterer Mensch noch komplexe Fertigkeiten aneignen, etwa eine neue Sprache oder ein Musikinstrument erlernen.

Zwar haben Forscher in den vergangenen Jahren viele Studien vorgelegt, in denen sie die Wirksamkeit von Gehirnjogging überprüfen und bei denen sie auch zu positiven Ergebnissen kommen. Deren Aussagekraft ist allerdings nicht besonders hoch. Wer einseitig auf Gehirnjogging vertraut, vergibt sich bessere andere Chancen, sein Denkorgan zu stimulieren. Denn jede Stunde, die ein Mensch allein zu Hause mit Übungen am Computer zubringt, könnte er auch für soziale Kontakte verwenden, für das Erlernen einer Sprache oder einfach zum Spazierengehen – und so nach Meinung der Forscher viel mehr tun, um seine kognitiven Fähigkeiten zu erhalten. Wahrhaftiges Krafttraining für den Geist biete keine Computeraufgabe, kein Rätselheft. Sondern nur das wirkliche Leben draussen.

Beatrice Wild, Fachapothekerin FPH in Offizinpharmazie
TopPharm Wyna Apotheke, Unterkulm


Literatur:
https://www.leading-medicine-guide.com/de/anatomie/gehirn#topics
https://www.geo.de/magazine/geo-kompakt/710-rtkl-gehirntraining-was-denksport-wirklich-bringt

 


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