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v.l.n.r.: Blühender Kirschlorbeer, Einjähriges Berufkraut, Sommerflieder (Schmetterlingsbaum), Riesenbärenklau an der Wyna.
Veröffentlicht 29. Juli 2020

Invasive Neophyten im Garten

  • Text und Bild: Fabienne Hunziker
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Gebietsfremde Pflanzen werden Neophyten genannt, viele von ihnen haben sich bei uns gut integriert. Invasive Neophyten jedoch sind jene Arten, welche die Biodiversität beeinträchtigen. Bei diesen Pflanzen sind Handlungen dringend erforderlich, da sich diese zu schnell ausbreiten und die einheimische Flora zu verdrängen drohen.

Rund 500 Pflanzensorten (Neophyt = neue Pflanze) haben sich nach der Entdeckung Amerikas (1492) in der Schweiz angesiedelt. Die Mehrheit der Arten hat sich gut in unsere Flora integriert. Die invasiven Arten stellen jedoch ein massives Problem dar. Die unkontrollierte Vermehrung dieser Pflanzen kann zu einem Biodiversitätsverlust führen, da diesen u.a. natürliche Feinde oder Krankheiten fehlen. Damit Tiere und Insekten genug Nahrung finden ist es daher wichtig, einheimische Pflanzenarten auch im eigenen Garten zu fördern. Die invasiven Neophyten kommen nicht nur in Wäldern, an Bachufern oder auf extensiven Wiesen vor. Zahlreiche Arten erfordern Handlungen auch in den Hausgärten.

Das einjährige Berufkraut (Erigeron annuus), der Sommerflieder (Buddleja davidii) sowie der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und die kanadische Goldrute (Solidago canadensis) sind leider oft noch in vielen Gärten zu finden. Falls keine vollständige Entfernung erfolgt, die Verbreitung aber trotzdem eingedämmt werden kann, sind Massnahmen wie ein Rückschnitt nach der Blüte mit richtiger Entsorgung somit dringend notwendig. Der Sommerflieder sollte unmittelbar nach der Blüte geschnitten werden und das Schnittgut im Hauskehricht (nicht im Kompost), entsorgt werden. Für einen richtigen Umgang und eine Hilfestellung bei der Artenbestimmung gibt es zahlreiche Fachstellen, welche mit viel Engagement kompetente Unterstützung bieten. Ebenfalls bestehen Listen mit zahlreichen, heimischen Pflanzen, welche ideal als Alternativen gepflanzt werden können.

Örtliche Natur-und Vogelschutzvereine, Garten- und Waldfachpersonen sowie zuständige Stellen des Kantons und des Bundes können zum Thema «Invasive Neophyten» Auskunft geben. Internetseiten wie z.B. neophyt.ch, pronatura.ch, naturschutz.ch oder infoflora.ch, kann man ebenfalls viele Informationen entnehmen. Jährlich werden, beispielsweise von örtlichen Naturschutzvereinen, hunderte von Arbeitsstunden eingesetzt, um die Neophyten zu bekämpfen. Die Mithilfe der Bevölkerung und die Kontrolle im eigenen Garten ist dringend erforderlich und enorm wichtig.


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