Bandverletzungen am Kniegelenk
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Das Knie ist das grösste Gelenk des Körpers und zentraler Drehpunkt bei Bewegungsabläufen. Das Zusammenwirken zwischen knöchernen, knorpeligen und bandbezogenen Strukturen ist essenziell für ein gutes Funktionieren der Kniegelenke.
Bei Sportunfällen sind vor allem die Bandstrukturen gefährdet. Diese bestehen aussen und innen aus dem Aussen- und Innenband, zentral aus dem vorderen und hinteren Kreuzband.
Reisst man sich das Innenband beispielsweise durch ein Abknicken des Kniegelenkes in eine x-förmige Position, braucht es für einen Kreuzbandriss meist eine Kombination aus verschiedenen Bewegungen, hier typischerweise Aussenrotation des Fusses mit Beugung des Kniegelenkes zusätzlich mit einer x-förmigen Deformation. Hier kann es speziell auch zu Kombinationsverletzungen kommen, bei denen mehrere Bänder, der Meniskus oder noch Anteile der Gelenkkapsel mitbetroffen sind. Betroffen sind häufig Stop-and-go-Sportarten, Sportarten mit direktem Gegnerkontakt oder Skifahren.
Die Diagnose wird mittels Anamnese, körperlicher Untersuchung und heutzutage meist auch unter Zuhilfenahme der Kernspintomografie (MRI) gestellt.
Die Behandlung dieser Kombinationsverletzungen braucht einiges an Erfahrung. Nicht jeder Patient bedarf einer Operation, viele Bandverletzungen heilen auch ohne operative Massnahme. Hierbei ist auch die genaue Betrachtung des MRI von entscheidender Bedeutung. Bei Seitenbandverletzungen beispielsweise ist es wichtig, wie der gerissene Bandanteil im Verhältnis zum Knochen «liegt», um einigermassen verlässlich voraussagen zu können, ob dieser wieder anheilen kann. Ähnlich verhält es sich auch bei Rissen des hinteren Kreuzbandes.
Ein anderes Beispiel: Hat man einen Meniskusriss, welcher für eine Naht infrage kommt, macht es keinen Sinn, den Meniskus zu nähen, ohne das Knie nicht auch bandtechnisch zu stabilisieren, denn in einem nicht stabilen Gelenk wird der Meniskus wieder reissen.
Auch macht es keinen Sinn, komplexere Knieoperationen nur 1 bis 2 Mal pro Jahr durchzuführen. Um ein gewissen «Trainingslevel» zu halten, sollte man eine gewisse Mindestmenge pro Jahr durchführen können, um sicherzustellen, dass die Routine, welche man sich während seiner Ausbildung erworben hat, nicht verloren geht, sondern eher noch deutlich zunimmt.
Dr. med. Michael Kettenring
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