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Veröffentlicht 20. Dezember 2013

Das Läuferknie

  • Bild: Ketut Subiyanto auf Pexels
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Das Läuferknie oder ITBS (Iliotibialbandsyndrom oder Tractussyndrom) ist eine sehr häufige Ursache für Knieschmerzen sowohl beim Freizeitläufer als auch bei ambitionierten Ausdauersportlern.

Die Schmerzen sind typischerweise auf der Aussenseite des Kniegelenks lokalisiert, dort wo eine Sehnenplatte, genauer der sog. Tractus iliotibialis, zum Schienbein und Wadenbein zieht. Sie entspringt am seitlichen Beckenknochen, zieht den äusseren Oberschenkel nach unten und verbindet sich mit Weichteilstrukturen und Bändern des Kniegelenks.

Beim Laufen kommt es durch die relative Verkürzung und Festigkeit dieses Tractus iliotibialis zu einer Reizung in diesem Bereich, meist zum unteren äusseren Ende des Oberschenkels hin. Die Läufer klagen dann meist erst nach einiger Zeit über die typischen Schmerzen aussen etwas oberhalb des Kniegelenkspalts. Die Schmerzen können auch erst nach der Belastung im Ruhezustand auftreten.

Die Diagnose ergibt sich aus der körperlichen Untersuchung, den oben geschilderten typischen Beschwerden. Eine weiterführende Untersuchung im Sinne z.B. einer Kernspintomografie (MRI) ist meist nicht notwendig.

Die Behandlung besteht einerseits in einer Kräftigung der Rumpf-, Gesäss- und Hüftmuskulatur, die , wenn sie nicht entsprechend trainiert sind, beim Laufen zu einer vermehrten Beckenkippung und dadurch zu einer höheren Spannung des Tractus iliotibialis führen, andererseits in einer Dehnung des Tractus selbst. Auch Kinesiotapes auf der Aussenseite des Oberschenkels, also im Verlauf des Tractus, können eine Linderung erzielen.

Die Übungen müssen langfristig durchgeführt werden. Vergehen die Schmerzen nach Wochen oder Monaten, beenden die meisten Läufer das zusätzliche Kräftigungs- und Dehnungsprogramm, sodass die Beschwerden wieder einsetzen.

 

Dr. Michael Kettenring


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