Skip to main content
Veröffentlicht 06. Februar 2017

Das Schultereckgelenk

  • Bild: Dr. Manuel González Reyes auf Pixabay

Das Schultereckgelenk ist die Verbindung zwischen Schulterdachknochen (Akromion) und Schlüsselbein (Clavicula). Die beiden Knochen sind mit Knorpel überzogen, der sich jedoch vor allem bei körperlich arbeitenden Menschen und bei Sportlern mit den Jahren abnutzt.

Hierbei kommt es wie an jedem anderen Gelenk schliesslich zu einem knöchernen Reiben zwischen den beiden Gelenkpartnern, was dann die Schmerzen verursacht. Es bilden sich teilweise Knochenanbauten, welche dann den Lauf der darunter gelegenen Sehnen beeinflussen oder gar zu Sehnenrissen führen können. Oberhalb der Schulter ist dann häufig ein schmerzhafter «Knubbel» tastbar, welcher teilweise druckschmerzhaft ist, aber auch schon in Ruhe Beschwerden verursachen kann.

Diagnostisch hilft ein normales Röntgenbild weiter, der Druckschmerz über dem Gelenk ist richtungsweisend, vor allem bei Bewegung des Armes zur Gegenseite hin. Eine Kernspintomografie ist nicht unbedingt erforderlich.

Zur Behandlung einerseits, aber auch als diagnostische Massnahme erfolgt eine Infiltration des kleinen Gelenkes mit einem schnell wirksamen Schmerzmittel, ggf. mit etwas Cortison zur Verlängerung des schmerzreduzierenden Effekts. Dies zur Sicherstellung der Treffgenauigkeit unter einem fahrbaren Röntgengerät, einem sogenannten C-Bogen. Diese Massnahme erfolgt ambulant durch mich im Spital Menziken im Anschluss an meine Operationstage (Dienstag/Donnerstag). Sollten die Beschwerden komplett zurückgehen, ist quasi der Beweis erbracht, dass die Beschwerden vom gespritzten Schultereckgelenk herrühren. In vielen Fällten kann dann durch lokale Kühlung, Einnahme von Schmerzmitteln und Applikation von entzündungshemmenden Salben (dort hilft Salbe, an der übrigen Schulter sonst nicht) ein Zustand erreicht werden mit dem man gut zurechtkommt.

Sollten die Beschwerden allerdings wieder auftreten, verbleibt als letzte Massnahme die Operation. Bei dieser wird arthroskopisch, d. h. per Schlüssellochtechnik, der äussere Rand des Schlüsselbeins (ca. 5 bis 6 mm) mit einer kleinen Fräse weggenommen. Danach sollten Schulterdachknochen und Schlüsselbein sich nicht mehr berühren und so die Schmerzen sich deutlich reduzieren. Manchmal bildet sich jedoch im Gelenk selbst eine Narbe aus, die dann wiederum Beschwerden verursachen kann. Unter Umständen ist dann nochmals eine Infiltration notwendig.

 

Dr. med. Michael Kettenring
Facharzt FMH für Chirurgie und Unfallchirurgie


Beitrag teilen: