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Veröffentlicht 05. Februar 2025

Der Bruch des Handgelenks

Ein Handgelenksbruch, genauer gesagt der untere Speichenbruch, ist der häufigste Knochenbruch beim Menschen und tritt meist infolge eines Sturzes auf die ausgestreckte Hand auf.

Die Betroffenen verspüren häufig typische Symptome wie Schmerz, Schwellung, Bewegungseinschränkung und in manchen Fällen sieht man schon von aussen eine Fehlstellung des Handgelenks. Häufig sind Menschen mit Osteoporose betroffen, aber auch jüngere Personen, beispielsweise bei Sport- oder Unfallverletzungen. Die Diagnose erfolgt durch die klinische Untersuchung und Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen, um Bruchart und Ausmass zu bestimmen.

Die Behandlung richtet sich nach der Art und Schwere des Bruchs. Bei einfachen, nicht verschobenen Brüchen ohne direkte Gelenkbeteiligung ist meist eine konservative, nicht operative Therapie ausreichend, bei der das Handgelenk durch einen Kunststoffgips oder eine Schiene immobilisiert wird. Kompliziertere oder verschobene Brüche bedürfen einer operativen Versorgung, bei der Platten, Schrauben oder Drähte eingesetzt werden, um die Knochen in der richtigen Position zu fixieren. Die heute gängigste Stabilisierung erfolgt über eine über die Beugeseite des Handgelenks eingebrachte 2,4 mm breite Titanplatte, welche den Knochen mit mehreren Schrauben in der wieder eingerichteten Stellung fixiert.

Nach der initialen Stabilisierung erfolgt frühzeitig eine handspezifische Rehabilitation, um die Beweglichkeit und Kraft des Handgelenks wiederherzustellen. Dies umfasst physiotherapeutische Beübungen, die je nach Heilungsfortschritt angepasst werden. Dies ist der Vorteil der Operation, man kann meist frühzeitiger bewegen im Vergleich zu einer mehrwöchigen Kunststoffgipsbehandlung.

Die Heilungsdauer variiert je nach Alter, Allgemeinzustand und Art der Fraktur, beträgt aber in der Regel mehrere Wochen bis Monate. Komplikationen wie verzögerte Heilung, Fehlstellungen oder dauerhafte Bewegungseinschränkungen können auftreten, sind aber durch gezielte medizinische Massnahmen oft vermeidbar. Eine frühzeitige Behandlung und konsequente Nachsorge sind entscheidend, um eine vollständige Funktion des Handgelenks wiederzuerlangen. Diese wird auch meistens erreicht.

Dr. med. Michael Kettenring

 


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