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Veröffentlicht 07. September 2022

Der gebrochene Knöchel

  • Text: Eing.
  • Bild: Pexels auf Pixabay
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Das Sprunggelenk besteht beim Menschen aus drei Knochen. Innen dem Innenknöchel als Teil des Schienbeins, dem Aussenknöchel als unterem Teil des Wadenbeins und unten/fusswärts dem Sprungbein.

Am häufigsten bricht man sich den Aussenknöchel. Insgesamt ist dies der zweithäufigste Bruch beim Menschen nach dem Bruch des Handgelenks. Es gibt aber auch isolierte Brüche des Innenknöchels sowie Doppelknöchel-Brüche von Innen- und Aussenknöchel sowie auch 3fache Brüche, wobei hier noch der hintere gelenkbildende Anteil des Schienbeins mitbetroffen ist. Sind zusätzlich Bandstrukturen oder Kapselanteile verletzt, kann das komplette Gelenk auch ausrenken, d. h. das Sprungbein ist aus der sogenannten Sprunggelenksgabel, bestehend aus Innen-und Aussenknöchel herausgerenkt, was immer eine sofortige chirurgische Intervention notwendig macht.

Die Therapie von Knöchelbrüchen ist meist operativ, da sie bedingt durch verschiedene Band- und Sehnenansätze meist verschoben sind. Sind sie dies nicht, kann man jedoch auch mit Ruhigstellung und Entlastung behandeln.

Der Operationszeitpunkt richtet sich nach der Weichteilschwellung. In den ersten sechs Stunden nach dem Trauma besteht die Weichteilschwellung meist aus frischem Blut, welches man bei der Operation gut entfernen kann, sodass der Wundverschluss am Ende der Operation kein Problem darstellt. Nach diesen 6 Stunden ist das Sprunggelenk durch Wasser- und Bluteinlagerung im Gewebe so angeschwollen, dass man Probleme bekommt beim Vernähen der Op-Wunde. Man kann es gut vergleichen mit einer geplatzten Wurstpelle. Beim Anziehen des Hautfadens würde die Haut einreissen oder so unter Zug kommen, dass sie minderdurchblutet würde. Deshalb sollte man dann mit der operativen Versorgung warten bis zur Abschwellung, was meist 5 bis 6 Tage in Anspruch nimmt. Bei Ausrenkungsbrüchen muss während dieser Zeit meist ein äusserer Spanner, ein sog. Fixateur externe angelegt werden.

Die einzelnen gebrochenen Knochen werden meist mit Metallplatten, -schrauben oder -drähten versorgt. Nach der Operation trägt man meist mehrere Wochen eine Art vergrösserten Skischuh, der das Sprunggelenk schützt und muss mit Gehstöcken teilbelasten, darf aber schon das Gelenk unter physiotherapeutischer Anleitung bewegen. Nach regelmässigen Röntgenkontrollen und entsprechender Aufbelastung ist man nach ca. 9 bis 12 Wochen wieder stockfrei gehfähig.

Dr. med. Michael Kettenring

 


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