Der Hallux rigidus
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Der Hallux rigidus ist eine degenerative Erkrankung des Grosszehengrundgelenks, die durch einen fortschreitenden Knorpelverlust (Arthrose) gekennzeichnet ist. Die Erkrankung führt zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung, insbesondere beim Anheben der Grosszehe. Sie tritt meist zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf.
Die Ursachen können biomechanische Fehlbelastungen, genetische Faktoren, Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma sein. Der fortschreitende Knorpelabbau führt zur Bildung von knöchernen Anbauten (Osteophyten), die die Beweglichkeit weiter einschränken und Schmerzen verstärken.
Die Symptome umfassen Schmerzen beim Gehen, Stehen oder Abrollen des Fusses, Schwellungen und eine Versteifung des Grosszehengrundgelenks. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu deutlicher Bewegungslosigkeit und Fehlstellungen kommen.
Die Diagnose erfolgt durch das Abfragen der typischen Beschwerden, durch die Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen, um Arthrosegrad und Osteophyten zu beurteilen.
Die Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsstadium. Konservative Massnahmen wie Orthesen, spezielle Schuhsohlen, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente können die Beschwerden lindern. Bei fortgeschrittener Arthrose kommen operative Verfahren infrage, hier vor allem die Gelenkversteifung, die deutlich bessere Ergebnisse hat im Vergleich zum Gelenkersatz.
Über einen kleinen Schnitt über dem Gelenk werden die beiden Knochen dargestellt und die Knochen dort, wo der Knorpel fehlt, «angefrischt», das heisst blutend gemacht. Dann werden die beiden Knochen, also der erste Mittelfussknochen und das Grosszehengrundglied in einem bestimmten Winkel mit einer kleinen Titanplatte und Schrauben verbunden. Das Zusammenheilen der Knochen benötigt mehrere Wochen, in denen man mit einem Spezialschuh belasten kann. Sollte die Platte später stören, kann man sie in einem ambulanten Eingriff wieder entfernen.
Dr. med. Michael Kettenring
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