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Veröffentlicht 06. November 2024

Offene Knochenbrüche

  • Bild: AhmadArdity auf Pixabay
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Offene Frakturen sind Knochenbrüche, bei denen ein direkter Kontakt zwischen dem Knochen und der Aussenwelt besteht. Diese Verletzungen entstehen häufig durch starke Gewalteinwirkung, etwa durch Verkehrsunfälle, Stürze aus grosser Höhe oder Sportverletzungen.

Dabei wird die Haut durch die Bruchenden des Knochens durchtrennt oder verletzt, sodass Bakterien und Schmutz in die Wunde eindringen können. Dies erhöht das Risiko für Infektionen erheblich und macht eine sorgfältige und schnelle medizinische Versorgung notwendig.

Offene Frakturen werden nach dem Schweregrad in verschiedene Typen eingeteilt. Die bekannteste Klassifikation stammt nach Gustilo und Anderson und unterscheidet zwischen drei Haupttypen: Typ I beschreibt eine kleine, saubere Wunde mit minimaler Kontamination und geringem Weichteilschaden. Typ II ist durch eine grössere Wunde und mässi­ge Weichteilverletzungen gekennzeichnet, während Typ III komplexe Verletzungen mit ausgedehnten Weichteilschäden, starker Kontamination und oft erheblicher Zerstörung des umliegenden Gewebes beschreibt. Typ-III-Frakturen werden zudem in Subtypen unterteilt, die Faktoren wie Gefässverletzungen und ausgedehnte Gewebeverluste berücksichtigen.

Die Behandlung erfolgt meist in mehreren Schritten. Zunächst wird die Wunde gereinigt und von Fremdkörpern befreit. Antibiotika werden verabreicht, um Infektionen vorzubeugen. Falls notwendig, wird auch eine Tetanusimpfung verabreicht. Anschlies­send erfolgt die Stabilisierung des Knochens, oft mittels äusserer Fixateure, um die Stabilität der Bruchenden zu gewährleisten und somit die Heilung zu unterstützen. Nach Stabilisierung der umliegenden Weichteile erfolgt dann die endgültige Versorgung mittels Platten oder im Knochen liegender Nägel. Bei schweren Fällen mit grossem Gewebeverlust kann eine Rekonstruktion von Haut und Weichteilen nötig sein, was meist durch plastische Chirurgie oder Transplantationen erfolgt.

Offene Frakturen bergen im Vergleich zu geschlossenen Brüchen ein höheres Risiko für Komplikationen wie Infektionen, verzögerte Knochenheilung oder Nicht-Verheilung (Pseudarthrose) sowie Gefäss- oder Nervenverletzungen. Die Heilungsdauer hängt vom Schweregrad der Verletzung, dem betroffenen Knochen und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab.

Dr. med. Michael Kettenring

 

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