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Veröffentlicht 25. Mai 2021

Der Meniskusschaden

  • Bild: planet_fox auf Pixabay
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Das Knie ist das grösste Gelenk im menschlichen Körper. Es ist biomechanisch ein Scharniergelenk, erlaubt jedoch auch Rotationsbewegungen. Der Knochen ist mit Gelenkknorpel überzogen, für die Stabilität sorgen Bänder, Sehnen und 2 Knorpelscheiben, welche auch als Stossdämpfer und Druckverteiler im Kniegelenk dienen. Diese Scheiben nennt man Meniskus, in der Mehrzahl Menisci. Sie sind teilweise beweglich, halbmondförmig zwischen Ober- und Unterschenkel im Gelenkspalt verankert.

Genau wie andere Bestandteile des Gelenkes können sie bei Unfällen geschädigt werden, zudem unterliegen sie genauso wie andere Gelenkstrukturen einem natürlichen Verschleiss.

Bei Unfällen z. B. beim Sport oder bei Verdrehtraumata bei alltäglichen Bewegungen kann es zu Einrissen dieser Knorpelstrukturen kommen, welche sich dann in Schmerzen im Bereich des Gelenkspaltes äussern. Die Patientinnen und Patienten klagen über Schmerzen v. a. bei Rotationsbewegungen (z. B. Ein-Austeigen Auto oder Richtungsänderungen beim Gehen).

Auch und wahrscheinlich viel häufiger auftretend sind Risse aus Verschleissgründen im Rahmen einer degenerativen Knieerkrankung, der Arthrose. Hierbei verliert der Knorpel mit dem Alter an Elastizität, sodass es Rissbildungen schon bei leichten Belastungen geben kann.

Für die Diagnosestellung braucht es eine spezifische Knieuntersuchung, bei der man durch verschiedene Provokationstests versucht, den Meniskus einzuklemmen und dadurch den Schmerz auszulösen. Zur Bestätigung wird meist heutzutage eine kernspintomografische Untersuchung veranlasst.

Die Therapie ist bei den überwiegend vorkommenden Verschleissrissen inzwischen meist konservativ, d. h. nicht operativ. Durch physiotherapeutische Massnahmen wird versucht, das Knie einerseits zu stabilisieren, andererseits durch eine verbesserte Koordination die auslösenden Bewegungen zu vermeiden. In grossen vergleichenden Studien hat diese Therapie gleich gute Ergebnisse wie die operative, sodass die OP-Häufigkeit bei Verschleissrissen deutlich abgenommen hat.

Bei traumatischen Rissen, v. a. beim jüngeren Patienten, bei eindeutigen mechanischen Einklemmungen des Meniskusgewebes sowie bei nicht erfolgreichem konservativem Vorgehen ist die operative Therapie mittels Gelenkspiegelung nach wie vor die Therapie der Wahl. Hierbei ist wenn möglich immer auch eine Menikusnaht anzustreben. Diese ist letztendlich jedoch nur bei Rissen in der durchbluteten Aussenzone des Meniskus möglich und sinnvoll und macht auch eine wesentlich vorsichtigere Nachbehandlung notwendig.

Dies wird jedoch ausführlich bei der Konsultation vor einer etwaigen Operation besprochen.

Dr. Michael Kettenring


Quelle: Dr. med. Michael Kettenring und Dr. med. Bernd Heinrich sind Belegärzte am Asana Spital Menziken AG


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