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Veröffentlicht 07. Juli 2021

Entfernung von Metallimplantaten

  • Bild: Stefan Schranz auf Pixabay
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Die  Behandlung von verschobenen Knochenbrüchen besteht häufig in der operativen Einbringung von stabilisierenden Metallimplantaten. Müssen diese immer entfernt werden?

Letztendlich nur, wenn der Nutzen einer Entfernung im Vergleich zu einem Belassen des Implantates überwiegt.

So z. B. bei Kindern, bei denen der fixierte Knochen noch wachsen muss und das Metall den Wachstumsprozess beeinträchtigen könnte. Oder bei wirklich störenden Implantaten, die direkt unter der Haut liegen und dort durch Reibung oder beim Tragen von Skischuhen oder Wanderstiefeln (Sprunggelenk) Probleme verursachen. Auch gibt es Implantate, welche kurzfristig bis zum Abschluss einer Knochen- oder Bandheilung zur Ruhigstellung eines Gelenkes eingebracht werden. Diese müssen ebenfalls entfernt werden. Auch Implantate in der Nähe von grossen Gelenken, die später einmal aufgrund einer schon vorhandenen Arthrose wahrscheinlich ersetzt werden müssen (Hüfte oder Knie), sollten entfernt werden.
An vielen anderen Stellen ist eine Materialentfernung jedoch nicht notwendig. Liegt das Metall unterhalb von Muskulatur oder Sehnen und stört dort nicht, macht es keine mechanischen Probleme und drückt auch nicht auf nervale Strukturen, kann es sicher belassen werden.

Meist wird zur Metallentfernung der gleiche Hautschnitt verwendet wie beim Einbringen. Die Entfernung ist auch nicht in jedem Fall der einfachere Eingriff, häufig erschweren Narbenbildung oder eine nicht perfekte Einbringung die Entfernung. Deshalb gilt: Die Planung der Entfernung fängt bei der Erstoperation der Knochenfixierung an. Werden Schrauben hier «totgedreht» oder Gewinde zerstört, wird es bei der Entfernung mitunter schwierig.

Einfache Metallentfernungen führen wir im ZOC Wynental ambulant durch, so z. B. Schraubenentfernungen oder Plattenentferungen am Sprunggelenk. Entfernungen von grösseren Platten oder in Fällen, bei denen von der Diagnostik her Probleme zu erwarten sind, werden im Spital, manchmal auch unter stationären Bedingungen operiert.

Die Notwendigkeit und die Organisation werden in jedem Fall mit dem Patienten besprochen. Auch auf die durchaus vorhandenen Risiken – prinzipiell die gleichen wie bei der Implantation (z. B. Nerven-, Gefäss- oder Sehnenschädigungen, Infekt etc.) – wird eingegangen. Es ist letztendlich wie bei jeder Operation: Am Ende entscheidet der Patient.

Dr. med. Michael Kettenring

Quelle: Dr. med. Michael Kettenring und Dr. med. Bernd Heinrich sind Belegärzte am Asana Spital Menziken AG

 


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