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Veröffentlicht 02. März 2020

Handchirurgische Eingriffe ambulant im ZOC

  • Text: Eing.
  • Bild: Pixabay, cm_dasilva
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Kleinere handchirugische Eingriffe wie Karpaldachspaltung bei Kompression des Medianusnervs oder die Behebung von springenden Fingern lassen sich problemlos ambulant in unserer Praxis durchführen.

Hierzu werden heutzutage nur noch sehr kleine Schnitte benötigt, einer Betäubung bedarf es natürlich trotzdem.

Diese wird mittels sogenanter intravenöser Regio­nalanästhesie, kurz IVRA, durchgeführt. Hierzu wird sozusagen das Blut im Arm durch ein Betäubungsmittel ersetzt, welches innerhalb von wenigen Minuten wirkt und den Arm für ca. 25 Minuten gefühllos macht.

Das Blut wird dabei durch eine Gummibinde sozusagen aus dem Arm hinaus gewickelt und danach eine Druckmanschette am Oberarm angelegt, welche aus 2 Kammern besteht. Die körpernahe wird erst einmal aufgepumpt, so dass das Betäubungsmittel, was über eine Vene an der betroffenen Hand injiziert wird, nicht in den Körper abfliesst. Ist nach einigen Minuten der Arm taub, wird der Druck weiter Richtung Arm verschoben, der schon in dem betäubten Bereich liegt. Somit spürt man den Druck nicht mehr und die Operation, welche ebenfalls nur wenige Minuten dauert, kann los gehen.

Nach Beendigung des Eingriffs kann der Druck wieder abgelassen werden, das Blut strömt wieder in den Arm und die Betäubung ist nach ca. 10 bis 15 Minuten abgeflaut. Der operierte Bereich ist meist noch für einige Stunden schmerzfrei, da ich zum Abschluss der Operation grossflächig mit lokal wirksamem Betäubungsmittel infiltriert habe. Treten trotzdem nach einigen Stunden Schmerzen auf, ist von unserer Seite sichergestellt, das Schmerzmittel entweder rezeptiert sind oder der Patient diese schon zu Hause hat.

Eine Kontrolle erfolgt meist nach 2 bis 3 Tagen ebenfalls im ZOC Wynental durch mich, ebenso die weiteren Kontrollen. Sollte eine handspezifische Physiotherapie notwendig sein, wird diese ebenfalls rezeptiert und das Ergebnis kontrolliert.

Die nach der Operation angelegte Schiene kann schon nach kurzer Zeit weggelassen werden, man darf normal bewegen und auch Auto fahren. Die Kraft jedoch kommt meist erst nach 5 bis 6 Wochen komplett zurück, Beschwerden im Narbenbereich können noch länger bleiben.

Auch die Sensibilität im Medianusnervgebiet (Daumen bis Ringfinger) kann mehrere Wochen auf sich warten lassen, dies ist immer abhängig von der Vorschädigung des Nerven.

Während der gesamten Phase werden die Patienten durch mich betreut und ich führe natürlich auch selbst die OP und die Betäubung durch.

Dr. med. Michael Kettenring


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