Zum Hauptinhalt springen
Veröffentlicht 04. Oktober 2023

Praxisalltag

  • Bild: Anne Karakash auf Pixabay
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Ich arbeite nun seit fast 18 Jahren im ZOC Wynental, vormals Gemeinschaftspraxis Drs. Steiner und Kettenring und mag diesen Job immer noch wie am ersten Tag. Obwohl ich auf Knie-, Schulter- und Unfallchirurgie spezialisiert bin, operiere ich aufgrund meiner Ausbildung auch noch gerne z. B. Bauchwandbrüche, Gallenblasen oder Blinddarm. Das heisst, ich bin noch gerne und häufig im Notfalldienst am Spital engagiert und betreue und operiere auch Notfallpatienten dort.

Hierzu muss auch der Praxisalltag straff organisiert sein, sonst entstehen Verzögerungen und noch längere Wartezeiten auf einen Termin wie eh schon. Aufgrund des Anspruches, die Patientin auch nach einer operativen Massnahme, wo es angezeigt ist, selbst weiterzubehandeln (vor allem Knie und Schulter), ist das Programm häufig straff, sodass es auch zu Wartezeiten kommen kann.

Der sog. Tax-Punktwert, nach dem Leistungen pro 5 Minuten abgerechnet werden, hat sich während dieser fast 18 Jahre nicht verändert und wird sich wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren nicht verändern. Wie in jedem Betrieb werden jedoch die Ausgaben immer grösser und die benötigten Produkte teurer. Egal ob Angestelltenlöhne, Verbrauchsmaterial, OP-Besteck etc.

All dies nimmt mir jedoch nicht den Spass an meinem Beruf. Meine MPA und ich bitten nur ab und an um etwas Geduld, wenn nicht innerhalb von wenigen Tagen ein Termin vergeben werden kann. Wenn es sich um einen Notfall handelt, sind wir jederzeit parat und verlegen dann auch Termine von anderen Patienten. Leider hat der Tag nur 24 Stunden, ehrlich gesagt müssten es mindestens 36 sein … ;-)

Mein Kollege Dr. Heinrich und ich haben es so organisiert, dass die Praxis von Montag bis Freitag immer besetzt ist, denn die Praxistätigkeit ist nur ein Teil unserer Arbeit. Ich operiere 2 volle Tage, mein Kollege 1,5 Tage pro Woche am Spital. Durch die zeitliche Staffelung kann immer ein Arzt sowie eine medizinische Praxisassistentin in der Praxis sein. Sollte diese jedoch mit Röntgen, Verbänden etc. beschäftigt sein, sind wir für diese kurzen Zeiten nicht telefonisch erreichbar. Dann muss man es einfach mehrfach versuchen oder eine E-Mail schreiben, wir antworten dann so zügig es möglich ist.

Insgesamt kommt es nur zu geringen Wartezeiten innerhalb der Praxis. Durch die gute Organisation unserer MPA sind diese ganz selten über 15 bis 20 Minuten. Sie kommen aber vor, denn eine Arztpraxis, welche auch Notfälle behandelt, ist eben keine Autowerkstatt. Die meisten Patientinnen und Patienten verstehen dies auch, denn auch sie könnten ja mal ein Notfall sein.

Dr. med. Michael Kettenring

 

Anzeige


Beitrag teilen: