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Veröffentlicht 01. März 2023

Bitte nicht füttern!

  • Bild: neelarn und Boomie auf Pixabay.com
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Als Begrüssung bekommen unsere Hundepatienten jeweils ein Frolic angeboten. Meistens fragen wir aber zuerst die Besitzer, ob das auch O. K. sei. Und das gehört sich auch so, nicht nur in der Tierarztpraxis, sondern überall, wo sie Tiere antreffen. 

Natürlich ist es nur gut gemeint, wenn man dem Pony oder Eselchen auf der anderen Seite des Zaunes hartes Brot, einen Apfel oder Rüebli anbietet. Es kann aber Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, ja lebensbedrohliche Koliken auslösen, je nachdem wie empfindlich der Ponymagen oder -darm ist. Und das kann ja sicher nicht Ihr Ziel sein. Sie wissen nicht, was das Tier fressen darf und wie viel es davon schon gehabt hat. Deshalb respektieren Sie doch die Bitte einer Dorfheftli-Leserin und füttern Sie keine fremden Tiere. Die Familie musste schon zwei Tier-Todesfälle beklagen, weil Spaziergänger sich partout nicht an die Regel gehalten und das informierende Plakat bewusst übersehen haben!

Dasselbe gilt auch für Katzen, Nager oder Hühner. Vielleicht füttern die Besitzer zu Hause Diätfutter, damit das Büsi endlich abnehmen würde oder es bekommt eine Nieren- oder Allergiediät wegen einer entsprechenden Erkrankung? So leisten Sie also niemandem einen guten Dienst, wenn Sie Futter anbieten. Hunger haben die Vierbeiner natürlich fast immer und Sie als «Gastgeber» freuen sich wohl auch über den täglichen Besuch – trotzdem ist das Füttern fremder Tiere zu unterlassen, auch wenn sie kein Schildchen mit der Aufschrift «Bitte nicht füttern» um den Hals tragen.

Wer ohne schlechtes Gewissen Tiere füttern möchte, kann das im Tierpark Goldau tun, jedoch auch dort nur mit dem rationierten Spezialfutter. Oder Sie hängen jetzt im Winter eine Futterstelle für Vögel in den Garten. Verwenden Sie dafür zum Beispiel ein Futtersilo, bei welchem das Futter nicht nass werden kann und die Vögel sich auch nicht ins Futter setzen können. Den Platz wählen Sie so, dass Sie die Vögel beobachten können und mit drei bis sechs Metern Abstand zu Sträuchern, damit sich die Vögel langsam annähern können. Der Platz sollte aber genug hoch und damit vor Jägern sicher sein. Sonst haben Sie dann doch noch ungewollt die Katze gefüttert!

Dr. med. vet. Patrick Curschellas
Kleintierpraxis Dr. S. Küng AG, 6215 Beromünster
www.kleintierpraxiskueng.ch



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