Der Abschied
- Bild: Dimitris Vetsikas auf Pixabay
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Die Tränen kullern der jungen Mutter über die Wangen und ihre kleine Tochter schaut sie fragend an. Eben haben sie gemeinsam Abschied genommen von ihrer Katze, die sie fast zwei Jahrzehnte begleitet hat. Schon lange vor der Geburt des kleinen Mädchens war die Katze in der Familie und hat vieles miterlebt, war da um zu trösten oder hat einfach nur zugehört.
Als Kätzchen konnte man mit ihr spielen und schnurrend genoss sie die Streicheleinheiten auf dem Sofa. In den letzten Monaten ist sie aber immer schwächer geworden, hat kaum mehr gefressen und beim Tierarzt wurde dann mit einer Blutuntersuchung eine ungenügende Nierenfunktion festgestellt. Die Niereninsuffizienz ist eine häufige und bekannte Alterserkrankung und kann, wenn frühzeitig entdeckt, bis zu einem gewissen Masse behandelt werden, bzw. das Fortschreiten der Erkrankung kann gebremst werden. Auf Grund des hohen Alters (eine 20-jährige Katze kann mit einem 100-jährigen Mensch verglichen werden), und der in diesem Fall schlechten Prognose, hatten wir uns gemeinsam entschieden, keine Therapie mehr einzuleiten. Die Katze hatte ein gesundes und sorgenfreies Leben gehabt und sollte dieses in Würde und friedlich beenden dürfen. Einfach abzuwarten, bis das Tier auf Grund der Fressunlust und inneren Vergiftung immer schwächer wird und sterben würde, wäre für Tier und Besitzer unzumutbar.
Patrick Curschellas, Kleintierpraxis Dr. Küng AG, 6215 Beromünster, www.kleintierpraxiskueng.ch
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