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Veröffentlicht 04. April 2018

Vermeidbare Krankheiten bei Meerschweinchen

  • Text und Bild: zvg

Viele Gesundheitsprobleme und ernsthafte Erkrankungen können durch artgerechte Haltung und Fütterung vermieden werden. Kontrollieren Sie regelmässig ob Ihr Meerschweinchen normal frisst und Kot absetzt. Überprüfen Sie auch Fell, Augen, Nase, Nägel und Fussballen.

Atemwegserkrankungen
Atembeschwerden beim Meerschweinchen werden oft durch zu trockene Luft und falsche Einstreu (z.B. staubiges oder feuchtes Heu) verursacht. Aber auch schlechtes, verdorbenes oder verschimmeltes Futter kann dafür verantwortlich sein. Kurzatmigkeit, Husten, Nasenausfluss, Appetit- und Antriebslosigkeit deuten auf eine Atemwegsinfektion hin.

Vitaminmangel kommt bei Meerschweinchen weitaus häufiger vor, als man denken mag. 
Mangel an Vitamin C äussert sich unter anderem durch Zahnfleischblutungen. Betroffene Tiere magern ab, werden lethargisch und schwach. Da Meerschweinchen Vitamin C nicht selbst bilden können, muss eine ausreichende Zufuhr über das Futter durch Karotten und Grünzeug sichergestellt werden. Mangel an Vitamin A verursacht Krämpfe, Lähmungen, Bewegungsunlust und Atemnot. Vitamin A ist in Grünfutter, Salat und Karotten enthalten. Mangel an Vitamin B ist erkennbar u.a. durch Haarausfall, Haut- oder Darmerkrankungen, Wachstumsstörungen oder Lähmungen. Vitamin B finden wir in Sonnenblumenkernen.

Ballenentzündung (Pododermatitis) 
Geschwollene und entzündete Fussballen (ev. mit Geschwüren) sind ein oft vorkommendes Problem. Übergewicht, Bewegungsmangel, überlange Krallen, zu harter, feuchter, schmutziger Boden sind Hauptverursacher dieser Krankheit. Meerschweinchen sollten auf weichem Bodenmaterial im Freien oder mit weichem Einstreumaterial (z.B Heu, Stroh, Holzspäne oder geschreddertes Papier) gehalten werden.

Milben
Ein geschwächtes Immunsystem, Stress oder schlechtes Heu kann den Milbenbefall begünstigen. Symptome sind Haarausfall, starker Juckreiz und Kratzen. Sollte ein Milbenbefall diagnostiziert werden, muss das ganze Gehege gründlich gereinigt und das Tier medikamentös behandelt werden.

Zahnprobleme
Die Zähne des Meerschweinchens wachsen zeitlebens nach. Meerschweinchen brauchen deshalb ständig etwas zum Nagen. Es sollten auch immer genügend Äste und Zweige zum Knabbern zu Verfügung stehen. Falsch abgenutzte Zähne können unter Umständen eine normale Nahrungsaufnahme verunmöglichen.

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Meerschweinchen an einer der oben genannten Krankheiten leidet oder wenn Sie irgendwelche anderen Anomalien oder Probleme bemerken, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Tierarzt.


Autor: Tierarztpraxis Opher Berger, Schorenstrasse 11a, 5734 Reinach, www.tierpraxis-berger.ch


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