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Veröffentlicht 24. März 2020

Zeckenalarm

  • Bild: Nicooografie, Pixabay

Die Corona-Krise ist allgegenwärtig und wir versuchen so gut wie möglich, damit umzugehen. Jetzt aber auch noch im Dorfheftli darüber zu schreiben, darauf habe ich – um die Worte eines Bundesrates zu benützen: – «Kei Luscht!» Zum Glück haben wir unsere Tiere, welche uns in dieser speziellen Zeit begleiten und für welche diese spezifische Covid-19 ungefährlich ist. Die Natur entwickelt sich unbeeindruckt weiter, ja, profitiert sogar von der Mobilitätseinschränkung. Und der Frühling meldet sich eindrücklich zurück, jedoch mit allen Begleiterscheinungen, wie eben auch den lästigen Zecken.

Wenn Sie an Ihrem Hund oder Ihrer Katze Zecken entdecken, ist das aber kein Grund in Panik zu geraten. Zecken in unseren Breitengraden sind zwar ungemütliche Parasiten, jedoch für unsere Tiere meist relativ ungefährlich. So sind bei Tieren sehr selten Fälle von den durch Zecken übertragenen Erkrankungen, wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose bekannt. Auch Ehrlichiose und Anaplasmose sind selten, kommen aber bei Hunden, welche in die Schweiz importiert werden, immer wieder mal vor. Diese seltenen Verdachtsfälle werden mit Blutuntersuchen abgeklärt und bei positivem Befund mit geeigneten Medikamenten behandelt. Wenn Sie mit Ihrem Tier die Schweiz verlassen, so müssen Sie sich also ernsthafter mit dem Zeckenschutz beschäftigen, weil in anderen, vor allem südlicheren Regionen die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Zecken viel grösser ist. So wird die Hundemalaria (Babesiosa canis) durch die Auwald-Zecke übertragen. Dieser Blutparasit führt zu ernsthafter Erkrankung, da die roten Blutkörperchen zerstört werden.

Vor einigen Jahren wurde diese Zeckenart und dadurch auch die Babesiose durch einen Hund aus Ungarn an das Ufer des Baldegger-Sees eingeschleppt und verursachte einige Erkrankungen bei Hunden, die dort spazieren geführt wurden. Danach ist aber wieder Ruhe eingekehrt. Auch obengenannte Ehrlichiose und Anaplasmose sind in gewissen Ländern häufiger anzutreffen, als in der Schweiz. Wenn Sie Ihren Hund / Ihre Katze aber auch in der Schweiz vor den lästigen Zecken schützen wollen, so gibt es neben den Hausmittelchen sehr wirksame Präparate zur Prophylaxe. Kontaktieren Sie aber Ihren Tierarzt, wenn Ihr Tier nach einem Zeckenbiss lokale Entzündung zeigt oder mit Fieber und Appetitlosigkeit reagiert.

Dr. med. vet. Patrick Curschellas, Kleintierpraxis Dr. S. Küng AG, 6215 Beromünster, www.kleintierpraxiskueng.ch

 

 


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