Die Veloprüfung: Abschluss einer wichtigen Lernphase
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Vermehrt sind wieder Zweiräder auf den Strassen unterwegs. Gerade bei den Kindern in der 3. und 4. Klasse bedeutet das Fahrrad ein grosses Stück Freiheit und Unabhängigkeit. Hier kommt die Verkehrserziehung in eine entscheidende Phase.
Nach den Frühlingsferien sind vielerorts wieder Schülergruppen mit Fahrrädern und Leuchtwesten auf den Strassen unterwegs. Begleitet werden sie meistens durch einen Polizisten oder einen Verkehrsexperten. Sie üben das praktische Fahren auf der Strasse und bereiten sich auf die Veloprüfung vor. Es ist der Abschluss einer wichtigen Lernphase für alle Kinder. Die Kindergartenausbildung mit dem bekannten Sprüchli «warte, luege, lose, laufe» sowie die Signallehre und erlernten Fahrradbestandteile in den darauffolgenden Jahren, werden nun mit dem Abbiegen auf der Strasse und dem Vortritt ergänzt. Anschliessend erfolgt das Vernetzen sämtlicher theoretischen und praktischen Lerninhalte mit dem Fahrrad auf der Strasse und der Veloprüfung.
Mit der immer früheren Einschulung ist es für die Verkehrsinstruktorinnen und Instruktoren eine Herausforderung, die Kinder altersgerecht und vor allem entwicklungsgetreu lernen zu lassen. Im Entwicklungsstand eines 10- bis 11-jährigen Kindes kann es ausserdem enorme Unterschiede geben. Während ein Kind in diesem Alter bereits über die gegebenen Informationen hinausdenkt, Möglichkeiten erwägt und Hypothesen erstellt, hat ein gleichaltriges unter Umständen noch Mühe die kognitiven und motorischen Abläufe zu verbinden. Einschätzung von Grösse, Tempo und Entfernung eines Objekts nehmen zwar ständig zu, sind jedoch nach wie vor fehlerhaft. Es darf jedoch bereits davon ausgegangen werden, dass das Kind sich länger und besser konzentrieren und theoretisch erlerntes Wissen praktisch umsetzen kann. Es gilt also nach der Theorie so viel Erfahrung im realen Strassenverkehr als nur möglich zu sammeln.
In der Schweiz gibt es grundsätzlich keine Prüfungspflicht für Radfahrer. Dennoch kann eine Veloprüfung aus verschiedensten Gründen sehr wertvoll sein. Schülerinnen und Schüler können das Erlernte in die Praxis umsetzen. Es ist also eine Lernkontrolle und dient daher der Verkehrssicherheit Rad fahrender Kinder. Die Resultate können Hinweise geben, ob Lehrpläne, Konzepte und Zielsetzungen erreicht wurden. Allfällige Erkenntnisse können so in den zukünftigen Unterricht einfliessen. Ausserdem ist Verkehrserziehung eine gemeinsame Aufgabe von Eltern, Schule und Polizei. Die Veloprüfung fördert diese Zusammenarbeit in besonderer Weise. Schlussendlich ist es unser aller Ziel, dass sich Kinder im Strassenverkehr, ob zu Fuss oder auf dem Fahrrad, nicht nur selbständig und mit Freude, sondern auch sicher bewegen.
Quelle: Regionalpolizei aargauSüd, Regionalpolizei Lenzburg und Polizei Oberes Fricktal
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