Skip to main content
Veröffentlicht 07. Mai 2024

Stäcklibuebe heissen in Böju Maibuebe

  • Text und Bild: Peter Eichenberger
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Ursprünglich hiessen die «Maibuebe» eigentlich «Stäcklibuebe.» Aber eben, Böju hatte schon immer eine Extrawurst. Egal!

Als der Schreibende im Alter eines «Maibuben» war, wurde durch den Gemeinderat angeordnet, dass dieser Brauch nicht mehr durchgeführt werden durfte. Verständlich, weil immer wieder vorkam, dass Sachen kaputt gemacht wurden. Und das ist nicht das Ziel dieses Brauches.

Doch wir wurden älter und erlaubten uns, diesen Brauch wieder aufleben zu lassen. So fand mancher Einwohner seine Sitzbank, seine Fensterläden usw. auf dem Löwenplatz wieder. Oder gewisse Leute wurden auf die Schippe genommen. Das Grösste war, dass es «Maibueben» gab, die auf ein Dach eines Bauernhauses eine gefüllte Mistkarrette stellten. Auch gab es in dieser Nacht die sogenannte «Sagmähl-Spur», dies bedeutete, dass ein verheirateter Mann zu einer Frau im Dorf «z Chilt» ging. Die «Maibuebe» legten vom Haus des Mannes bis zu seiner Geliebten eine Sägemehl-Spur. Es war Sitte, dass dieser Brauch in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gepflegt wurde. So gab es auch Einwohner, die ihr Sperrgut pünktlich an diesem Tag in die Nähe der Strasse stellten und hofften, dass die «Maibuebe» dies mitnehmen und auf den Löwenplatz tragen würden.

Seit einigen Jahren gibt es auch «Maimeitli.» Auch diese haben immer wieder neue Ideen für diese historische Nacht.

Leider fehlen aber auch in Böju Fachkräfte, die am ersten Samstag im Mai für diesen alten Brauch zur Verfügung stehen. Im Jahre 2025 besteht Böju seit 989 Jahren, eine gute Gelegenheit, am ersten Mai-Samstag diesen alten Brauch weiter zu pflegen. Geeignete Fachkräfte können sich gerne beim Schreibenden melden. Sie werden sicher gerne in diesen «Verein» aufgenommen.

Alte Bräuche und Traditionen müssen gepflegt werden.



Beitrag teilen: