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Gemeindeammann Roger Schmid (links) und Gemeinderat Michael Maurer, welcher über das Sozialdienst-Traktandum informierte.
Veröffentlicht 13. Juni 2025

Oberkulm nimmt den Sozialdienst selber an die Hand

  • Text und Bild: Thomas Moor
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Voten stark, Engagement gross, Temperatur heiss: Und am Schluss entschieden lediglich zehn Stimmen (bei acht Enthaltungen) für den Ausstieg von Oberkulm aus dem Gemeindeverband Sozialdienst Bezirk Kulm. Anwesend in der Aula waren 82 der insgesamt 1816 Stimmberechtigten.

Es war nicht der Rechnungsabschluss, welcher für Zündstoff sorgte. Dieser schloss nämlich mit einem erfreulichen Gewinn von 513 358 Franken und einem Plus gegenüber Budget von 834 000 Franken ab. Logisch, dass die Rechnung einstimmig genehmigt wurde. Gleiches galt für den Rechenschaftsbericht mit vielen interessanten Zahlen. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Ein Sturm, der sich rund um den Ausstieg aus dem Gemeindeverband Sozialdienst Bezirk Kulm zusammenbraute und bereits im Vorfeld der Gemeindeversammlung hohe Wellen warf. Der Gemeinderat stellte den Antrag für den Ausstieg aus dem Gemeindeverband per 31. Dezember. Der Betrieb des Sozialdienstes bedeute eine enorme Belastung für das Oberkulmer Budget, wie nicht nur Gemeindeammann Roger Schmid, sondern auch sein Ratskollege und Ressortverantwortlicher, Michael Maurer, betonte. Dieser kritisierte speziell den Qualitätsverlust der Dienstleistungen. Gespräche für eine Qualitätssteigerung hätten nicht gefruchtet. Jetzt soll es die Verwaltung richten. Personal und Fachwissen seien vorhanden, wie Maurer betonte und anfügte, dass es sich bei der Übernahme der Sozialdienstaufgaben nicht um einen Blindflug handle. Der diesbezügliche Austausch mit anderen Gemeinden habe erfolgreich stattgefunden. Qualität und der direkte Kontakt zu den Sozialhilfeempfänger sei ein wichtiger Eckpfeiler des Alleingangs. Man wolle die Leute begleiten und wissen, wofür das Geld eingesetzt wird, wie Ammann Roger Schmid betonte. Er musste sich von einem Votanten gefallen lassen, dass dieser Ausstieg unsolidarisch sei. Und FDP-Ortsparteipräsidentin Verena Brändli warf dem Gemeinderat vor, dass man einen Grund für den Ausstieg gesucht habe. «Es ist beschämend», wie sie sagte und an einer Qualitätsverbesserung zweifelte. Ihr flammender Appel und jener weiterer Votanten fand im Saal schlussendlich keine Mehrheit. Der Fahrplan sieht vor, dass am 1. Januar 26 die Übernahme der neuen Sozialfälle startet, am 1. Juni alle Sozialfälle übernommen werden sollen. Den vorläufigen Übernahmeschluss machen dann die Kinder- und Erwachsenenschutzfälle am 1. Oktober.

 


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